Ein „complementary breakfast“ ist eine Zugabe zum Zimmer, nämlich die Möglichkeit, etwas zum Frühstück zu bekommen. Meist ist ja das Frühstück nicht zum Zimmer zugehörig. Das ist so ähnlich wie in Deutschland. Dort ist es ja eigentlich auch nicht mehr Usus, seitdem die sog. Mövenpicksteuer von der FDP durchgesetzt wurde. Das ist die Ermäßigung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen. Seither wird das Frühstück in Deutschland immer getrennt vom Zimmerpreis ausgewiesen. Aber es geht hier ja nicht um Deutschland, sondern um die USA. Man reist, um etwas zu erfahren und am meisten lernt man durch Vergleiche. Diese geben einem die Möglichkeit, die eigenen Gewohnheiten zu relativieren – und das, was man erlebt an dem Bekannten zu messen.
Waffelstation: Frisch gebackene Waffeln. Allerdings wird der Teig mit Einmalplastikbechern in das Waffeleisen gefüllt und die Waffel dann von Styroportellern gegessen.
Frühstück auf amerikanische Art also – da muss ich vorausschicken, dass es nicht überall völlig gleich ist – aber bestimmte Tendenzen sind immer wieder zu finden.
Viel Müll
Es wird wahnsinnig viel Müll erzeugt. Eine rationale Begründung dafür ist eigentlich kaum zu finden: Natürlich geht es um Personaleinsparung – aber wenn man bedenkt, dass in den USA sehr viele Menschen mit sehr kleinen Dienstleistungen beschäftigt sind – etwa dem Einpacken der Einkäufe der Kunden in Supermärkten, so ist das auch keine hinreichende Begründung für die Wegwerfkultur. Trotzdem wird es ein Grund sein, aber bestimmt nicht der einzige.
Muffins industriell hergestellt.
Hygienefimmel
Es besteht ein Hygienefimmel – nahezu alles ist noch einmal verpackt – die Muffins kommen aus der Plastiktüte, das Müsli ist portioniert abgepackt, um Waffeln zu backen wird der Teig zwar abgezapft, das erfolgt aber mit einem Einwegbecher. Aber auch dort, wo eine Frühstücksköchin ihren Dienst tut, kommt es zu zusätzlichen Verpackungen: so wurden Eiergerichte in einem Hotel frisch zubereitet und dann in ein Einwegschälchen gelegt und verschweißt, um es anschließend in diesem Behältnis erneut in der Mikrowelle zu erwärmen.
Kaffee und Saft wird natürlich auch in Plastik abgefüllt. „Creamer“ zum Weißen des Kaffees wird aus Pflanzenextrakt hergestellt.
Plastikgeschirr
Plastikgeschirr ist dominierend. Man wirft einfach alles weg, die Essensreste und das Geschirr ebenso wie das Besteck. In manchen Hotels wird nur aus Einwegverpackungen gegessen. Meist handelt es sich um Plastik- oder Styroporschälchen oder Becher – immer wird für die Herstellung Öl verwendet – letztendlich werden Kriege geführt, um diesen Lebensstil erhalten zu können.
Das Plastikbesteck kommt aus dem Automaten.
Industriell hergestelltes Essen
Fast alles, was es zu essen gibt, ist industriell hergestellt und meist auch noch extrem süß. Zwar findet sich auch eine Gegenbewegung, indem es organic farming und auch entsprechende Märkte gibt, aber im Moment sieht es nicht danach aus, als könnte der Industrialisierungstrend aufgehalten werden. In gewisser Weise handelt es sich um einen infantilen Geschmack der Mehrheit, denn das Essen wird ja bevor es auf dem Markt kommt, an vielen Menschen getestet. Es wird nur das hergestellt und vertrieben, was die Menschen auch essen.
Bagel aus der Tüte, falsche Butter und Frischkäse.
Kulturelle Unterschiede
Das zusammengenommen ist sehr interessant und es zeigt, dass sich in den USA eine spezielle Kultur entwickelt hat. Aus der Sicht von Europa ist dies ziemlich merkwürdig. Für die Leute vor Ort ist es aber normal, dass man seine Teller und das Besteck auf Reisen nach einmaliger Benutzung einfach wegwirft. Kulturell geprägt ist sowohl für die Form – das Essen aus Plastik, als auch die Geschmackskultur. Beides wird zwischen den Generationen und von Situation zu Situation (etwa den Frühstücken) weitergegeben. Beides ist nicht einfach zu ändern.
Was übrig bleibt wandert in einen sehr großen Mülleimer.
Ein „complementary breakfast“ ist eine Zugabe zum Zimmer, nämlich die Möglichkeit, etwas zum Frühstück zu bekommen. Meist ist ja das Frühstück nicht zum Zimmer zugehörig. Das ist so ähnlich wie in Deutschland. Dort ist es ja eigentlich auch nicht mehr Usus, seitdem die sog. Mövenpicksteuer von der FDP durchgesetzt wurde. Das ist die Ermäßigung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen. Seither wird das Frühstück in Deutschland immer getrennt vom Zimmerpreis ausgewiesen. Aber es geht hier ja nicht um Deutschland, sondern um die USA. Man reist, um etwas zu erfahren und am meisten lernt man durch Vergleiche. Diese geben einem die Möglichkeit, die eigenen Gewohnheiten zu relativieren – und das, was man erlebt an dem Bekannten zu messen.
Waffelstation: Frisch gebackene Waffeln. Allerdings wird der Teig mit Einmalplastikbechern in das Waffeleisen gefüllt und die Waffel dann von Styroportellern gegessen.
Frühstück auf amerikanische Art also – da muss ich vorausschicken, dass es nicht überall völlig gleich ist – aber bestimmte Tendenzen sind immer wieder zu finden.
Viel Müll
Es wird wahnsinnig viel Müll erzeugt. Eine rationale Begründung dafür ist eigentlich kaum zu finden: Natürlich geht es um Personaleinsparung – aber wenn man bedenkt, dass in den USA sehr viele Menschen mit sehr kleinen Dienstleistungen beschäftigt sind – etwa dem Einpacken der Einkäufe der Kunden in Supermärkten, so ist das auch keine hinreichende Begründung für die Wegwerfkultur. Trotzdem wird es ein Grund sein, aber bestimmt nicht der einzige.
Muffins industriell hergestellt.
Hygienefimmel
Es besteht ein Hygienefimmel – nahezu alles ist noch einmal verpackt – die Muffins kommen aus der Plastiktüte, das Müsli ist portioniert abgepackt, um Waffeln zu backen wird der Teig zwar abgezapft, das erfolgt aber mit einem Einwegbecher. Aber auch dort, wo eine Frühstücksköchin ihren Dienst tut, kommt es zu zusätzlichen Verpackungen: so wurden Eiergerichte in einem Hotel frisch zubereitet und dann in ein Einwegschälchen gelegt und verschweißt, um es anschließend in diesem Behältnis erneut in der Mikrowelle zu erwärmen.
Kaffee und Saft wird natürlich auch in Plastik abgefüllt. „Creamer“ zum Weißen des Kaffees wird aus Pflanzenextrakt hergestellt.
Plastikgeschirr
Plastikgeschirr ist dominierend. Man wirft einfach alles weg, die Essensreste und das Geschirr ebenso wie das Besteck. In manchen Hotels wird nur aus Einwegverpackungen gegessen. Meist handelt es sich um Plastik- oder Styroporschälchen oder Becher – immer wird für die Herstellung Öl verwendet – letztendlich werden Kriege geführt, um diesen Lebensstil erhalten zu können.
Das Plastikbesteck kommt aus dem Automaten.
Industriell hergestelltes Essen
Fast alles, was es zu essen gibt, ist industriell hergestellt und meist auch noch extrem süß. Zwar findet sich auch eine Gegenbewegung, indem es organic farming und auch entsprechende Märkte gibt, aber im Moment sieht es nicht danach aus, als könnte der Industrialisierungstrend aufgehalten werden. In gewisser Weise handelt es sich um einen infantilen Geschmack der Mehrheit, denn das Essen wird ja bevor es auf dem Markt kommt, an vielen Menschen getestet. Es wird nur das hergestellt und vertrieben, was die Menschen auch essen.
Bagel aus der Tüte, falsche Butter und Frischkäse.
Kulturelle Unterschiede
Das zusammengenommen ist sehr interessant und es zeigt, dass sich in den USA eine spezielle Kultur entwickelt hat. Aus der Sicht von Europa ist dies ziemlich merkwürdig. Für die Leute vor Ort ist es aber normal, dass man seine Teller und das Besteck auf Reisen nach einmaliger Benutzung einfach wegwirft. Kulturell geprägt ist sowohl für die Form – das Essen aus Plastik, als auch die Geschmackskultur. Beides wird zwischen den Generationen und von Situation zu Situation (etwa den Frühstücken) weitergegeben. Beides ist nicht einfach zu ändern.
Was übrig bleibt wandert in einen sehr großen Mülleimer.