Eine Weinprobe im Untergrund von Beaune, dem Mittelpunkt von Beaune. Ein Bericht von einem beeindruckenden Keller, dem des großen Weinhändlers Patriarche.
Ich bin mir nicht sicher wie oft wir bisher in Beaune waren (siehe Beitrag über die Schneckenwurst). Ich denke es ist dieses Jahr das fünfte oder sechste Mal. Das Städtchen ist so schön und zwischen den Jahren ist das Touristenaufkommen (Touristen sind, wie wir wissen immer die anderen – wir sind gehobene Reisende und machen alles anders) durchaus erträglich. Bei einem solchen Aufenthalt ist eine Weinprobe für den Gourmetreisenden immer obligatorisch. Ich war bestimmt drei oder vier Mal im „Marché aux Vins“, einem Keller in der Nähe des Hôtel-Dieu, der wichtigsten Sehenswürdigkeit dieses Orts.
Der Preis der vielen Touristen
Bisher war der Marché aux Vins gefühlt immer der beste Ort hierfür, weil man gegen eine Gebühr eine Anzahl guter Weine probieren konnte. Das war fair: man bezahlte einen Preis und wurde anschließend nicht dazu gedrängt einen der selbst für diese Gegend überteuerten Weine zu kaufen. Besonders toll war die Kapelle am Ende. Hier konnten die besten Weinlagen verkostet werden.
Mittlerweise gibt es die geschilderte Möglichkeit so nicht mehr: Man kann nun zwischen verschiedenen Proben wählen und dabei bekommt man einen Code mit dem man den Probenautomat bedient. Das habe ich selbst nicht gesehen, klang aber etwas abschreckend – sich aus den Flaschen in den Tastevin auszuschenken ist Teil des Spaßes! Vielleicht haben aber auch einige Besucher über die Stränge geschlagen, sodass sich die Betreiber dieses Weinhauses zu diesen Maßnahmen gezwungen sahen. Mir kommt es allerdings mehr als eine Rationalisierung als eine Rationierung (oder beides?) der Weinproben vor. Dann muss man selbst vor Bussen mit Besuchern nicht zurückscheuen.
Der Betrieb mit dem größten Keller
Wenn also der Marché nicht mehr das hält, was er früher versprach, dann kommt ein anderer Betrieb in den Sinn: Patriarche. Dieses Weinhaus verfügt über die größten Kelleranlagen (mehr als 5 km) fast unter der gesamten Stadt. Besichtigen kann man 500 m dieses Kellers. Das ist unbedingt empfehlenswert. Sehr beeindruckend sind die Fass- und Flaschenlager an denen man vorbeikommt.
Es finden sich Weine, die dort für 100 Jahre eingelagert werden. Dort steht dann auf einem Schild, wann dieser Wein das nächste Mal probiert werden soll. In einem Fall ist eine Probe für 2094 vorgesehen. Klar, dass niemand von uns dieses Jahr erleben wird.
Ein Rully der Sonderklasse
Für die Besucher sind einige Videostationen aufgebaut in denen meist unsinnige Informationen und Athmo verbreitet wird. Nach etwa 2/3 der unterirdischen Strecke kommt man zu den Proben. Es beginnt mit drei Weißweinen. Beim ersten handelt es sich um einen Santenay – der auch der einzig annehmbare Wein an dieser Station ist. Von „sehr gut“ scheint er mir aber weit entfernt zu sein. Für diesen Wein werden immerhin 22 € aufgerufen. Die anderen schmecken keineswegs adäquat für die Preise: Der dritte, ein Meursault soll 49 € kosten. Auch die Rotweine enttäuschen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob die teilweise sehr bitteren Weine, etwa ein Nuits-Saint-Georges für 59 € sich über Jahre noch verbessern würden. Am Ende wird ein spezieller weißer Rully gereicht. Der erste Wein, der wirklich durch eine tolle Frucht auffällt und der wirklich sehr gut schmeckt.
Enttäuschender Wein, aber sehenswerter Keller
Fazit: Der Wein enttäuscht sehr. Ich habe im Restaurant einen sehr guten roten Chassagne-Montrachet (wobei der Ort mehr für den Weißwein bekannt ist) von 2017 probiert. Das kann ich mit Ausnahme des weißen Rully von keinem der in diesem Keller probierten Weine behaupten. Interessant ist aber die Geschmacksvielfalt der Weine zu erleben. Das allerbeste aber ist der Eindruck, den der große Weinkeller macht. Das ist wirklich sehr beeindruckend und durchaus einen Besuch und auch den Eintritt wert.
Eine Weinprobe im Untergrund von Beaune, dem Mittelpunkt von Beaune. Ein Bericht von einem beeindruckenden Keller, dem des großen Weinhändlers Patriarche.
Ich bin mir nicht sicher wie oft wir bisher in Beaune waren (siehe Beitrag über die Schneckenwurst). Ich denke es ist dieses Jahr das fünfte oder sechste Mal. Das Städtchen ist so schön und zwischen den Jahren ist das Touristenaufkommen (Touristen sind, wie wir wissen immer die anderen – wir sind gehobene Reisende und machen alles anders) durchaus erträglich. Bei einem solchen Aufenthalt ist eine Weinprobe für den Gourmetreisenden immer obligatorisch. Ich war bestimmt drei oder vier Mal im „Marché aux Vins“, einem Keller in der Nähe des Hôtel-Dieu, der wichtigsten Sehenswürdigkeit dieses Orts.
Der Preis der vielen Touristen
Bisher war der Marché aux Vins gefühlt immer der beste Ort hierfür, weil man gegen eine Gebühr eine Anzahl guter Weine probieren konnte. Das war fair: man bezahlte einen Preis und wurde anschließend nicht dazu gedrängt einen der selbst für diese Gegend überteuerten Weine zu kaufen. Besonders toll war die Kapelle am Ende. Hier konnten die besten Weinlagen verkostet werden.
Mittlerweise gibt es die geschilderte Möglichkeit so nicht mehr: Man kann nun zwischen verschiedenen Proben wählen und dabei bekommt man einen Code mit dem man den Probenautomat bedient. Das habe ich selbst nicht gesehen, klang aber etwas abschreckend – sich aus den Flaschen in den Tastevin auszuschenken ist Teil des Spaßes! Vielleicht haben aber auch einige Besucher über die Stränge geschlagen, sodass sich die Betreiber dieses Weinhauses zu diesen Maßnahmen gezwungen sahen. Mir kommt es allerdings mehr als eine Rationalisierung als eine Rationierung (oder beides?) der Weinproben vor. Dann muss man selbst vor Bussen mit Besuchern nicht zurückscheuen.
Der Betrieb mit dem größten Keller
Wenn also der Marché nicht mehr das hält, was er früher versprach, dann kommt ein anderer Betrieb in den Sinn: Patriarche. Dieses Weinhaus verfügt über die größten Kelleranlagen (mehr als 5 km) fast unter der gesamten Stadt. Besichtigen kann man 500 m dieses Kellers. Das ist unbedingt empfehlenswert. Sehr beeindruckend sind die Fass- und Flaschenlager an denen man vorbeikommt.
Es finden sich Weine, die dort für 100 Jahre eingelagert werden. Dort steht dann auf einem Schild, wann dieser Wein das nächste Mal probiert werden soll. In einem Fall ist eine Probe für 2094 vorgesehen. Klar, dass niemand von uns dieses Jahr erleben wird.
Ein Rully der Sonderklasse
Für die Besucher sind einige Videostationen aufgebaut in denen meist unsinnige Informationen und Athmo verbreitet wird. Nach etwa 2/3 der unterirdischen Strecke kommt man zu den Proben. Es beginnt mit drei Weißweinen. Beim ersten handelt es sich um einen Santenay – der auch der einzig annehmbare Wein an dieser Station ist. Von „sehr gut“ scheint er mir aber weit entfernt zu sein. Für diesen Wein werden immerhin 22 € aufgerufen. Die anderen schmecken keineswegs adäquat für die Preise: Der dritte, ein Meursault soll 49 € kosten. Auch die Rotweine enttäuschen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob die teilweise sehr bitteren Weine, etwa ein Nuits-Saint-Georges für 59 € sich über Jahre noch verbessern würden. Am Ende wird ein spezieller weißer Rully gereicht. Der erste Wein, der wirklich durch eine tolle Frucht auffällt und der wirklich sehr gut schmeckt.
Enttäuschender Wein, aber sehenswerter Keller
Fazit: Der Wein enttäuscht sehr. Ich habe im Restaurant einen sehr guten roten Chassagne-Montrachet (wobei der Ort mehr für den Weißwein bekannt ist) von 2017 probiert. Das kann ich mit Ausnahme des weißen Rully von keinem der in diesem Keller probierten Weine behaupten. Interessant ist aber die Geschmacksvielfalt der Weine zu erleben. Das allerbeste aber ist der Eindruck, den der große Weinkeller macht. Das ist wirklich sehr beeindruckend und durchaus einen Besuch und auch den Eintritt wert.