Ausruhen bei einem Tee und etwas mit Ei – hier in der Markthalle in Bath

Schon in der Schatzinsel reicht die Eierspeise

Die ganze Eiersache ist natürlich etwas Historisches. Zwar weiß ich nicht genau auf welche Zeit das zurück geht, aber der Seeräuber Bill Bone, in Robert Stevensons „Schatzinsel“, verlangt im Admiral Benbow Inn nach nicht mehr als ab und zu einem Grog und Eiern mit Speck. Hieraus lässt sich schließen, dass es sich damals schon um eine Art Grundnahrungsmittel handelte. Eier begleiten nicht nur das Frühgericht, sondern fast alle Tage, jedenfalls, wenn es sich nicht um die Küche der Aristokratie handelt.

Schottische Eier

Normalerweise finden sich also genau die vier im ersten Teil genannten Zubereitungsarten. Letztens in Bath in der Markthalle jedoch stachen frittierte Bälle ins Auge, die optisch an Reisbällchen, wie man sie mit Gewürzzutaten, beispielsweise Schinken oder Bacalhau (getrocknetem Kabeljau) häufig in der mediterranen Küche findet.

Scottish Eggs in der Markthalle von Bath

Vielfalt der Versionen der Scottch Eggs

Also habe ich die Verkäuferin gefragt, ob sie die Bälle, die als Scottsh Eggs ausgeschildert waren, erklären könne. „Yes I can“ war ihre Antwort. Sie erklärte nun, dass der Kern dieser Bälle tatsächlich aus einem gekochten Ei bestehen würde. Es gab eine Reihe von unterschiedlichen Umhüllungen. Klassisch ist die mit „Black Pudding“, englischer Blutwurst, die gerne auch warm zum Frühstück gereicht wird. In der Theke befanden sich aber auch noch weitere Sorten, etwa mit einer gewürzigen vegetarischen Kruste oder mit Pulled Pork. Ich habe natürlich die Blackpudding-Version geordert. Nicht erklärt hat sie die vegetarische Variante, die sich nun auch hinzu gesellt hat.

Erst gekocht und dann frittiert

Die Erklärung schloss ein, woraus die verschiedenen Umhüllungen bestehen – hinzukommen noch Semmelbrösel, manchmal auch mit Sesamsaat angereichert. Das nun runde in die Hülle eingewickelte Ei wird anschließend frittiert. Die Verkäuferin erklärte auch, dass es neben der Harteiversion auch noch eine solche gäbe, bei der das zentrale Ei noch weich sei und beim Anschneiden oder Anbeißen auslaufe.

Irgendwie schaut einen das schottische Ei an – oder?

Gewisse Ähnlichkeit mit Schaafsmoorleichenaugen

Sehr schön sehen die „Eggs“ aus, wenn man sie in der Mitte durch schneidet – eine Freundin allerdings der ich ein Bild gesendet hatte, kommentierte dies, die schottischen Eier ähnelten „Schafsmoorleichenaugen“. Das kann ich aber nicht bestätigen.

Fast wie die Augen einer Comicfigur

Die Eier würden vermutlich wirklich gut schmecken, wenn sie frisch zubereitet wären – so kalt aus der Theke, hält der Geschmack nicht ganz, was das Aussehen versprach. Originell jedenfalls sind die Teile auf jeden Fall.

Ich habe mir nun fest vorgenommen, so etwas Mal zu Hause nachzukochen. Bin gespannt, wie es wird.

Wer ein Tutorial braucht, so etwas findet sich auf Youtube: