Port en Bessin: Temporäre Metropole der Jakobsmuschelkultur

Zwischen den Jahren herrscht Hochbetrieb im kleinen Hafen des Fischerörtchens Port en Bessin Huppain an der Ärmelkanalküste. Die Fischer sind auf der Jagd nach der Königin der Muscheln, der Jakobsmuschel.
Zig Trawler fahren morgens zur Flut hinaus auf das Meer um mit sog. Draggern, Schleppnetzen, die am Meeresgrund entlang geführt werden und die mit einer Art Eisenrechen versehen sind, die Muscheln aus dem Sand hervorzuholen. Abends wenn wieder Hochwasser ist, kommen sie zurück.

Wie an einer Perlenschnur aufgereiht fahren sie in das schmale Hafenbecken ein und nur mit Mühe finden sie einen Platz an der Hafenmauer, damit sie ihre kostbare Fracht ausladen können. Die Fischer, die nur wenig Erfolg hatten, wuchten schon mal ihre 45kg schweren Säcke auch aus der zweiten oder dritten Reihe über die Nachbarschiffe an Land.
Wenn einer der Fischer ausgeladen hat, macht er sofort Platz für die nachfolgenden. Viele Laster kommen bereits am Spätmittag und waren darauf, die Fracht nach Paris oder in einen anderen Großmarkt zu bringen, damit die Tiere fangfrisch und lebendig in die Läden kommen.

Tagsüber erscheint der Ort verschlafen, wenn die Boote auslaufen, ist der Puls schon spürbar. In der Bäckerei wird der Fischer, der sich ein Baguette für den Tag kauft, bevorzugt. Es ist Eile geboten, denn die gesamte Crew wartet bereits auf ihn. Die Fischer müssen sich beeilen, um das Hochwasser und den Slot der geöffneten Drehbrücke zu erwischen. Noch mehr Betrieb ist, wenn die Schiffe nach getaner Arbeit zurück kommen, dann ist ziemlich viel los in Port en Bessin. Die Winteraktivität des Muschelfangs gleicht etwas aus, dass in dieser Jahreszeit nicht viele Touristen sich in den Ort verirren.

Einige Geschäfte decken den Bedarf dieses Gewerbes – allen voran das Comptoir de la Mer, eine Kette, die in vielen Küstenorten vertreten ist und in dem Fischereibedarf und Ölzeug angeboten wird. Der Laden wird allerdings auch von Touristen besucht, die ein wenig Fischereiatmosphäre schnuppern wollen.

… weiter mit Teil 2 Arbeit auf dem Schiff