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Jakobsmuschelkultur (Teil 2) – Arbeit auf dem Schiff

Jakobsmuscheln fischen, ein schwerer Job

Die Arbeit der Fischerleute ist schwer. Sie sind mehr als 12 Stunden auf dem Schiff. Sie haben nur einen kurzen Abend an Land und am nächsten Tag geht es früh wieder los. Der Lebensrhythmus in diesem Beruf ist ganz ans Meer angepasst. Hier im Hafen von Port en Bessin sorgt eine Sperre dafür, dass nicht das ganze Wasser abfließt. Das bedeutet aber auch, dass die Anleger dort nur zu bestimmten Zeiten angefahren werden können, bzw. sich auch das Auslaufen an den Gezeiten orientiert. In diesem Zeitfenster müssen die Seeleute raus aufs Meer und können erst zur nächsten Öffnungsperiode wieder zurückkommen.

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Wie kaputt die Fischer sind, sieht man ihnen an, wenn sie vom Fang zurückkommenWas die Fischer vollbracht haben, sieht man ihnen an, wenn sie mit der Fracht in den Hafen einfahren.

Sie haben dann noch einen guten Teil ihrer Arbeit vor sich – das Ausladen. Oft sind die Säcke oder Kisten bereits fertig am Heck bereitgestellt, wenn die Schiffe in den Hafen einlaufen. Dann muss ein Platz am Kai gesucht werden, um das Schiff festzumachen. Die Ware wird mit den schiffseigenen kleinen Kränen von Deck gehoben und dann manuell an Land gezogen. Dort kommt oft schon ein Aufkäufer und die Muscheln landen entweder direkt im Lastwagen oder sie werden in der Markthalle zur Versteigerung aufgereiht. Wenn die Ladung gelöscht wurde, müssen die Dragger (Fangeräte) gewartet werden.

"Dragger" bezeichnet man die Grundfangeinrichungen, die den Boden durchpflügen

„Dragger“ bezeichnet man die Grundfangeinrichungen, die den Boden durchpflügen

Die „Zacken“ der Rechen dieses Grundnetzes werden mit schweren elektrischen Schraubern festgezogen und mit einem Vorschlaghammer wird diese Vorrichtung erneut korrekt ausgerichtet, damit sie für die nächste Ausfahrt in Ordnung ist. Anschließend muss das Schiff noch gesäubert und einige andere Arbeiten erledigt werden, bevor endlich der Feierabend beginnt. Der kleine Hafenort ist einer der Hauptumschlagplätze für Jakobsmuscheln, was bedeutet, dass viele der Schiffe, welche hierher zum Entladen kommen, hier gar nicht ihren Heimathafen haben. Viele der Fischer haben also noch einen weiten Weg zu ihren Familien mit dem Auto vor sich oder sie müssen gar mit einer Koje an Bord Vorlieb nehmen.
Die meisten der Schiffe sind, so lässt sich unschwer erkennen, nur für die Saison auf den Fang der Muschel eingerichtet. Zu anderen Zeiten können sie auch andere Schleppnetze tragen und andere Fische fangen.

… weiter mit Teil 3: Umweltaspekte

1 Kommentar

  1. Pinkback: Jakobsmuschelkultur in der Normandie – gourmand-reisen

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